Inzell: Reger Austausch beim kommunalpolitischen Stammtisch SPD/BFI

reges Interesse beim Bürgerstammtisch

24. Mai 2017

Beim jüngsten kommunalpolitischen Stammtisch hatten Inzells Bürger wieder die Möglichkeit, unter lockerer Atmosphäre direkt mit dem Bürgermeister Hans Egger und dem SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Sepp Rieder ins Gespräch zu kommen.

Hallenbad

,,Eine große Herausforderung stellt nach wie vor unser Hallenbad dar. Nach reiflichen Überlegungen und Diskussionen ist die Arbeitsgruppe für den Erhalt des Inzeller Hallenbades.“ Mit diesen Worten eröffnete Sepp Rieder die offene Informations- und Diskussionsrunde. ,,Eine andere Nutzung des Objektes ist sehr schwierig und ebenfalls nur mit enormem finanziellem Aufwand möglich“, so Rieder weiter. Der Schwerpunkt liege auf der energetischen Sanierung des Bades. ,,Hier haben wir verschiedene Baustellen: das Flachdach des Umkleidebereiches ist undicht und nur geringfügig isoliert, hier geht uns viel Wärme verloren. Auch die komplette Fensterfront muss grundlegend ausgetauscht werden“, erläuterte Inzells 1. Bürgermeister Hans Egger. ,,Außerdem führt kein Weg an einer Erneuerung der kompletten Heizanlage vorbei. Hier ist der Einsatz eines modernen Blockheizkraftwerkes geplant, wie es sich bereits in der Max-Aicher-Arena bewährt hat. Mit dieser Technik sind wir in der Lage, Strom und Wärme kostengünstig und effizient für das Bad bereit zu stellen“, so das Gemeindeoberhaupt weiter. Auf die Frage aus dem Plenum, aus welchem Grund die Rutsche wahrscheinlich rückgebaut werde, wusste Vorsitzender Rieder Antwort: ,,Wir haben gleich mehrere Faktoren, die einen Rückbau der Rutsche als wirtschaftlicher darlegen. Der Korpus aus Kunststoff ist auf eine Lebensdauer von ca. 20 Jahren ausgelegt. Umwelteinflüsse und UV-Strahlung machen dem Material zu schaffen und lösen es langsam auf. Somit müsste dieser in den nächsten Jahren sowieso komplett erneuert werden. Der energetische Faktor ist ebenfalls zu betrachten: die Rutsche selbst ist nur sehr dürftig isoliert, somit haben wir hier einen großen ,,Energiefresser“, den wir abstellen müssen“, erklärte der Vorsitzende Rieder. ,,Auch das Rutschenbecken ist undicht und müsste erneuert werden“, ergänzte Bürgermeister Egger. ,,Zudem stellte sich heraus, dass die Rutsche von den Gästen leider nicht so angenommen wird, wie erhofft“, machte Egger deutlich.

Finanzierung und Haushalt

,,Großen Wert haben wir auf ein realistisches Finanzierungskonzept gelegt. Der Fehler, dass etwas ,,schön gerechnet“ wird und hinterher die Kosten explodieren, darf uns keinesfalls nochmal passieren.“, teilte Egger den Anwesenden mit. ,,Wir haben hier den großen Vorteil, dass wir zuerst sauber planen können und erst dann mit den Baumaßnahmen beginnen werden. Den Fehler, ein Objekt zu bauen während die Planungsarbeiten noch nicht abgeschlossen sind haben wir bei der Max-Aicher-Arena gemacht. Das darf unter keinen Umständen nochmals passieren. Ich bin sehr froh, dass sich unsere finanzielle Lage stabilisiert. Die angestrebte von der Kommune zu tragende Summe von 2 Millionen Euro für die Sanierung des Bades wäre noch vor ein paar Jahren völlig illusorisch gewesen“, so Egger. Auch das Blockheizkraftwerk in der Max-Aicher-Arena trage zur besseren finanziellen Lage bei: ,,hier haben wir einen Schritt in die richtige Richtung gemacht! Die Technik hat sich bewährt und es zeichnen sich bereits deutliche Einsparungen gegenüber der vorherigen Heiztechnik ab“, sagte der Bürgermeister. Auch die Frage nach dem aktuellen Schuldenstand wurde vom Bürgermeister persönlich beantwortet: ,,von den 6,2 Millionen an Schulden sind momentan noch ca. 5,3 Millionen Euro vorhanden. Sämtliche Einnahmen aus Grundstücksverkäufen wurden in die Rücklagenbildung investiert. Das Plus zeichnet sich von mehreren Faktoren ab, die momentan gut laufen. Zum einen haben wir einen Zuwachs bei den Gästeübernachtungen und auch die Steuereinnahmen haben sich etwas erhöht. Zum anderen machen sich hier auch die bereits vorher erwähnten Einsparungen an der Max-Aicher-Arena bemerkbar“, erläuterte Egger seinen Zuhörern.

Laufende Sanierungen und geplante Maßnahmen

Was als nächstes ,,auf dem Plan“ steht, wollte ein anderer Zuhörer wissen. ,,Eine weitere größere Baustelle stellt unser Schulhaus dar. Das Stammhaus wurde in den 60er Jahren errichtet. Hier legte man noch keinen großen Wert auf energieeffizientes Bauen. Dementsprechend groß ist jetzt der Sanierungsbedarf. Das Dach muss isoliert und saniert werden, die sanitären Einrichtungen werden überholt und das Rohrleitungssystem befindet sich in teils sehr marodem Zustand. Hier müssen wir dringend handeln“, antwortete Egger. ,,Des Weiteren planen wir an der Gaserschließung des Schulhauses und des Kindergartens. Hier wurden schon diverse Vorarbeiten im Rahmen der Straßensanierung erledigt“, stellte Egger zufrieden fest. ,,Auch die Straßensanierung ist in Inzell eine große ,,Dauerbaustelle“. Hier arbeiten wir uns langsam vor und versuchen, Schritt für Schritt die Schäden abzuarbeiten“, so Egger weiter.

Weitere Themen

Vorstandsmitglied Quirin Scheurl fragte, warum die Holzbrücke im Kurpark über keine Beleuchtung verfüge, obwohl sich Lampen darin befinden und dies zur Sicherheit und zum optischen Gesamtbild beitragen würde. Die Anregung wurde von den Anwesenden positiv aufgenommen und Egger notierte sich das Anliegen. Des Weiteren wurde das Erscheinungsbild des Neubaugebietes in der Gschwall angesprochen. ,,Es ist für mich nicht nachvollziehbar, wie das erstellte Gutachten im Umweltbericht unter dem Punkt ,,Auswirkungen auf das Orts- und Landschaftsbild“ auf ,,geringe baubedingte Auswirkungen“ kommt. Fährt man auf der Bundesstraße Richtung Traunstein, so erscheint die Siedlung schon von Weitem sehr dominant und wirkt sich sehr wohl erheblich auf unser Orts- und Landschaftsbild aus. Die Anordnung der Gebäude und deren absolute Verschiedenheit in Höhe und optischer Ausführung werte ich sehr wohl aus gravierenden Eingriff in unser Landschaftsbild.“, gab Scheurl zu bedenken. Sehr wohl habe man hier lange im Gemeinderat diskutiert und sich bewusst gegen eine entsprechende Ortssatzung zur gestalterischen Regulierung der Bauwerke entschieden. ,,Wenn jemand schon ein Eigenheim baut, soll man bauen können, wie man möchte. Wir wollen hier ein liberales Zeichen setzen und den Bauherren nicht im Weg stehen. Wenn die entsprechende Begrünung abgeschlossen ist, bin ich sehr zuversichtlich, dass sich das allgemeine Erscheinungsbild bessert“, antwortete der Bürgermeister.

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