Lebendige Diskussionen bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung
Auf ein erfolgreiches Jahr blickte der Inzeller SPD Vorsitzende Sepp Rieder bei der Jahreshauptversammlung in der Kritische Akademie zurück. „Unser Ortsverein ist zwar klein, aber fein“ leitete Rieder seinen Überblick über die zahlreichen öffentlichen Veranstaltungen, Sitzungen und Besprechungen ein, welche die SPD in Inzell durchführte.
*Neuwahlen bei der SPD Inzell – Jahresrückblick – Aktuelles aus der Gemeinde – *
"Vor allem die Veranstaltung mit unserer Bundestagsabgeordneten Bärbel Kofler wurde gut angenommen“ sagte Rieder. Kofler sei nicht nur kompetent in bundespolitischen Fragen, „sondern sie weiß auch, was für die Menschen vor Ort wichtig ist“ lobte Rieder.
Nur kurz ging Rieder auf kommunalpolitische Fragen ein, „um unserem Bürgermeister nichts vorweg zu nehmen“. Deutlich unterstrich er aber, dass Parteipolitik im Inzeller Gemeinderat keinen Platz hat, denn so Rieder: „Wir arbeiten alle an einem Ziel, nämlich dem Wohlergehen unserer Gemeinde, dabei müssen wir alle an einem Strang ziehen. Ich bin froh, dass dies in Inzell gut funktioniert.“
Über die aktuellen Fragen der Gemeine Inzell informierte der Erste Bürgermeister Hans Egger.
„2016 war für uns ein sehr intensives, aber auch erfolgreiches Jahr. Wir haben eine solide Haushaltsplanung gemacht, die sich sogar besser darstellt, als ursprünglich geplant. Wir konnten alle geplanten Investitionen umsetzen und das ohne Kreditaufnahme. Der Schuldenstand konnte deutlich gesenkt werden“, eröffnete Egger seine Ausführungen mit Sicht auf die finanzielle Situation der Gemeinde.
Auch im Bereich Straßenbau wurde im vergangenen Jahr viel umgesetzt, so z.B. die Sanierung der Bichlstraße. Die Adlgasser Straße, die Instandsetzung des Bürgersteiges an der Bundesstraße sowie die Linksabbiegerspur in die Gschwall wurden vom Landkreis finanziert. Egger lobte dabei ausdrücklich die gute Zusammenarbeit mit dem staatlichen Hochbauamt. Es gibt jedoch noch viel zu tun: „Aus straßenbautechnischer Sicht sollte eine Straße nach maximal 20 Jahren saniert werden, hier haben wir für die nächsten Jahre noch genügend aufzuarbeiten“, so Egger weiter.
Das Sommereis für den Eisschnelllauf wird dieses Jahr in Berlin stattfinden, dennoch wird es eine "abgespeckte“ Variante in der Max-Aicher-Arena geben: Angedacht ist Egger zufolge die Bereitstellung des Hockeyfeldes vom 24.06. – 16.07.2017. Im Hinblick auf die vorolympische Saison soll es dann aber bereits ab dem 16.09.2017 Wintereis geben.
Lob spendete Egger den Inzeller DEC Spitzensportlern Gabi Hirschbichler, Roxanne Dufter, Moritz Geisreiter, Joel Dufter und Hubert Hirschbichler, die international den Namen Inzells erfolgreich in die Welt tragen. Gabi Hirschbichler und Roxanne Dufter erreichten den zweiten Platz im Teamwettkampf beim Weltcup und Joel Dufter den 5. Platz über die 1000 m. Joel Dufter wurde zum Überraschungssportler der ersten Saisonhälfte gewählt. „Solche Leistungen sind sehr wichtig für Inzell“, so Egger weiter, „sie zeigen, dass Inzell für den Eisschnelllauf steht“.
Im Hinblick auf die touristischen Entwicklungen gäbe es eine leichte Steigerung der Übernachtungszahlen und Gästezahlen, die sich wiederum positiv auf die wirtschaftliche Situation auswirke. Die gemeinsame Tourismus Card mit Inzell und Ruhpolding würde sehr gut angenommen. Diese Karte ist nach Egger ein erster Schritt, um Kirchturmdenken zu überwinden.
Die zwei Arbeitsgruppen ,,Max-Aicher-Arena“ und ,,Badepark“ beschäftigten sich auch im vergangenen Jahr intensiv mit den Problemstellungen und eventuellen Lösungsansätzen. „Beide Arbeitsgruppen arbeiten sehr zielstrebig an ihren Projekten, beide wollten schon Ergebnisse liefern, leider war alles zeitraubender als gedacht“, so Egger. Man arbeite emsig an den Zielen und hoffe, baldmöglichst erste Resultate veröffentlichen zu können.
Für 2017 gäbe es auch wieder jede Menge neuer Vorhaben, unter anderem die Sanierung des Schulhauses, den Ausbau der Breitbandversorgung sowie weitere Straßeninstandsetzungen.
Egger hob die gute Zusammenarbeit im Gemeinderat über alle Fraktionsgrenzen hinweg hervor: „Es ist ein sehr gutes Miteinander, dafür gebührt allen Dank“.
Josef Rieder bleibt mit 100-prozentiger Zustimmung der Mitglieder Vorsitzender des SPD-Ortsvereines Inzell. Auch die stellvertretende Vorsitzende Claudia Doppler und die Kassiererin Uschi Schreiber wurden einstimmig wiedergewählt. Quirin Scheurl wurde neu zum Schriftführer und Referent für Öffentlichkeitsarbeit gewählt. Als Beisitzer wählten die Anwesenden Sabine Saurler und Willi Hess. Michael Kötzinger und Jürgen Schwahn sind die Revisoren. Als Delegierte für die SPD Kreiskonferenzen kommen Claudia Doppler und Josef Rieder zum Einsatz, vertreten durch Sabine Saurler und Quirin Scheurl.
Bei der anschließenden Diskussionsrunde wurden diverse Themen behandelt, unter anderem auch die Frage der Nutzungserweiterung der Max-Aicher-Arena. “Es ist uns noch nicht möglich, größere Veranstaltungen in der Max-Aicher-Arena ohne Sondergenehmigung des Landratsamtes durchzuführen. Deshalb werde eine dauerhafte Nutzungserweiterung angestrebt, die allerdings wegen notwendiger Sicherheits- und Bestuhlungskonzepten viel Zeit beanspruchen“ erklärte Bürgermeister Egger. Stolz verwies er darauf, dass mit dem in der Max Aicher Arena installierten BHKW deutliche Kostensenkungen erreicht werden.
Auf die Frage nach künstlicher Beschneiuung von Langlaufloipen antwortete Egger, dass es bis jetzt keine Lösung gibt. Das Konzept sei zwar schon angesprochen worden, bei einem Termin mit den Grundstücksbesitzern konnte für Idee jedoch kein Einvernehmen erzielt werden. Wilfried Hess schlug vor zu prüfen, ob dafür nicht die „alte“ Wildmoos - Loipe in Frage käme.
Das Gewerbegebiet See werde gut angenommen, es gäbe zahlreiche Interessenten, gab Egger auf Nachfrage bekannt. Gewerbeflächen seien sehr gefragt zudem wäre mittelständisches Gewerbe ein gutes zweites Standbein zum Tourismus, so der Bürgermeister weiter.
Der Brunnen am Hofmarkrichterhaus werde nicht mehr aufgestellt, gab Egger auf Nachfrage von Quirin Scheurl bekannt. Es sei lange Zeit niemandem wirklich aufgefallen, dass der Brunnen aufgrund von Fäulnisschäden entfernt wurde. Außerdem gehöre das Grundstück nicht der Gemeinde, was den Handlungsspielraum zusätzlich einschränke, verdeutlichte das Gemeindeoberhaupt.
Zum Almdorf gäbe es nach wie vor nichts Neues, so Egger, er stehe aber in engem Kontakt zum Investor. Dieser sei noch auf der Suche nach einem finanziellen Partner.
Des Weiteren wurde die sehr enge Zufahrt der Inzeller Filze auf Höhe des Ausweges bemängelt, hier habe jedoch die Gemeinde aufgrund der Gegebenheiten des angrenzenden Privatgrundstücks ebenfalls kaum Handlungsspielraum.
Auf der Adlgasser Straße werde häufig zu schnell gefahren, dies gefährde vor allem Schulkinder und alte Menschen, wurde moniert. „Hinsichtlich der Gestaltung durch einen zusätzlichen Zebrastreifen oder ähnlichem kann hier die Gemeinde leider recht wenig eingreifen, da die Adlgasser Straße eine Kreisstraße ist“, so der Bürgermeiste. Außerdem hätten die regelmäßig stattfindenden Polizeikontrollen nur wenige „Schnellfahrer“ ergeben.
Auch auf das Hallenbad wurde nochmals eingegangen, hier wurde nach dem aktuellen Stand der Arbeitsgruppen gefragt. „Momentan sind wir in sehr guter Zusammenarbeit mit dem von uns beauftragten Ingenieurbüro, leider können wir aber noch keine abschließenden Lösungsvorschläge nennen. Unser Ziel ist definitiv der Erhalt des Hallenbades, ob wir dieses Ziel erreichen, können wir nach heutigem Stand noch nicht sagen“, sagte Rieder, der Mitglied der Arbeitsgruppe ist. Touristisch sei das Hallenbad ein Mehrwert, doch auch für die Einheimischen sei das Bad ein Gewinn an Lebensqualität, so Rieder weiter.