SPD-Monatsversammlung: Eishalle und Verkehrskonzept als Schwerpunkte

17. August 2016

Bei der letzten SPD-Monatsversammlung wurden aktuelle Themen rund um Inzell besprochen und in gemütlicher Runde diskutiert. Besonders im Hinblick auf die Eishalle gab es großen Gesprächsbedarf.

,,Ich habe die große Befürchtung, dass wir uns die Eishalle auf längere Sicht nicht leisten können, ein derartiges Großprojekt ist durch eine Kommune wie Inzell mit 4.800 Einwohnern einfach nicht zu stemmen, man muss hier realistisch denken.“, meinte Quirin Scheurl ,,des Weiteren kommen ja noch Sanierungskosten hinzu, deren Summe wir noch gar nicht kennen. Die Halle wird nicht nur den aktuellen Gemeinderat stark beschäftigen, sondern auch noch die zukünftigen Generationen“ so Scheurl weiter. Auf Scheurls Frage, ob es nun bereits einen Finanzierungsansatz für die Sportstätte und deren Instandhaltung gibt, wusste Sepp Rieder Antwort: ,,Es hängt viel von den staatlichen Fördergelder ab, wie diese aber zukünftig ausfallen, ist noch nicht abzusehen“, gab Rieder bekannt. Scheurl fragte in die Runde, ob es Zahlen gibt, die darlegen können, dass die Eishalle einen deutlichen touristischen Mehrwert bietet und ob somit die hohen finanziellen Aufwendungen zur Instandhaltung und Betrieb gerechtfertigt sind. ,,direkte Zahlen können wir so nicht darstellen“, so Rieder ,,jedoch muss man das Gesamtpaket der Sportregionen Inzell und Ruhpolding betrachten, wo der Wintersport sehr wohl touristisch ins Gewicht fällt.“ Einen interessanten Ansatzpunkt gab Wilfried Hess bekannt: ,,Die Halle wird sich niemals rechnen. Wir müssen uns von der damaligen Illusion verabschieden, dass mit der Eishalle Gewinn erwirtschaftet wird. Ohne staatliche Hilfe ist die Eishalle für uns nicht tragbar.“ Ein weiteres Thema des Abends war die Verkehrsführung in Inzell: ,,dass Inzell durch die Bundesstraße zerschnitten wird und es somit sehr schwer ist, einen Ortskern zu bilden, steht außer Frage“ so Scheurl ,,auch die Idee einer Untertunnelung ist aufgrund der großen finanziellen Aufwendungen nicht umzusetzen und wird eine Illusion bleiben.“

Auf großen Zuspruch der Beteiligten stieß Scheurls Idee, einen mittigen Grünstreifen innerorts anzulegen ,,die Bundesstraße hat besonders in der Ortsdurchfahrt eine enorme Breite. Als Anwohner weiß ich, dass diese Breite viele Fahrzeugführer zum Rasen verführt, fast niemand fährt hier mit den eigentlich vorgeschriebenen 50 Stundenkilometern. Mit zunehmender Geschwindigkeit steigt bei jedem Fahrzeug auch die Lärmemission und somit die Belästigung der Anwohner und Gäste. An schönen Tagen sind Werte von 75 dB bis 80 dB keine Seltenheit, ab 80 dB schreibt der Arbeits- und Gesundheitsschutz das Tragen von Gehörschutz vor. Mit einem mittigen Grünstreifen würde die Straße optisch eingeengt und dem Autofahrer signalisiert, dass er sich innerhalb einer geschlossenen Ortschaft befindet. Auch im Hinblick auf das Ortsbild könnte ich mir vorstellen, dass der Grünstreifen einen positiven Eindruck hinterlässt. Zudem bin ich der Meinung, dass der finanzielle Aufwand zur Durchführung der Maßnahme durchaus tragbar wäre“, warf Scheurl in die Runde. Auch der verkehrsberuhigte Bereich war Thema des Abends, hier liegt die Problematik daran, dass der Fußgänger, speziell beim Kirchberg bei beidseitigem Verkehr keinen Platz mehr hat. ,,Wir haben schon Schwellen zur Verkehrsberuhigung getestet, kamen aber zu dem Ergebnis, dass nur bei den Schwellen langsam gefahren wird. Zudem behindern diese im Winter die Winterdienstarbeit. Momentan suchen wir nach einer besseren Alternative.“ gab Rieder bekannt.

Scheurls Frage, warum der Brunnen beim Hofmarkrichterhaus entfernt wurde, musste Rieder erst klären: Der Brunnen war wegen seines Alters morsch. Er wurde vorerst durch eine zusätzliche Bank ersetzt. ,,Ich bin der Meinung, dass der Brunnen einen großen Erholungswert sowohl für Gäste, als auch für Einheimische darstellt, es wäre sehr schade, wenn aufgrund der Kostenfrage kein neuer mehr aufgestellt werden würde,zudem ich mir nicht vorstellen kann, dass die Kosten dermaßen hoch wären“, meinte Scheurl.

Der Abend klang bei vielen netten und interessanten Gesprächen aus, die nächste Monatsversammlung ist bereits in Planung.

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